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Pfarrei Sankt Eligius - Katholische Kirche Völklingen
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Patrick Winter
Fastenzeit
So bezeichnen wir diese 40 Tage vor Ostern. Manche unter uns haben sich vorgenommen, auf etwas Bestimmtes zu verzichten. Andere möchten eine Haltung besonders in den Blick nehmen und einüben. Manche probieren aus, wie es ist, „ohne“ etwas zu leben. Die Zeit des Fastens gilt als eine Zeit, Versuchungen zu widerstehen. Vierzig Tage fastete Jesus in der Wüste und am Ende wird er mit starken Kräften konfrontiert. Die Versuchung liegt nahe: Hunger und das Angebot lautet: Du kannst dich selbst satt machen! Genau das aber lehnt Jesus entschieden ab. Denn solches Brot wird wie Stein im Margen liegen. Immer aus der eigenen Anstrengung zu leben und nur den eigenen Kräften zu vertrauen, zehrt aus. Oder dieses Brot wird benutzt, um jemanden schnell abzuspeisen. Es nährt nicht dauerhaft.
Wir ahnen manchmal, dass bloßes Versorgen nicht ausreicht, um Menschen satt zu machen. Es ist eine der größten Versuchungen heute, dass wir Fürsorge gewährleisten, die materielle Not lindert. Das ist gewiss gut, aber sie reduziert die Menschen auf das Materielle. Ebenso wissen wir auch, dass es nicht gut ist, sich stets nur auf das eigene Können zu verlassen und alles alleine bewältigen zu wollen. Satt werden, genährt werden geschieht durch Liebe, in der wir uns begegnen. Einander diese Liebe zuzusagen, gibt hungernden Menschen einen Sinn. Sie zeigt eine Solidarität, die über Mitleid hinausgeht und die hilft, Not durchzustehen und die Wüste auszuhalten. Das Ja Gottes, das wir einander schenken und das wir geschenkt bekommen, verändert alle, die sich davon berühren lassen, die es in sich aufnehmen und die es einander weitergeben. Wir haben 40 Tage Zeit, unsere Entscheidungen für diesen Gott durchzubuchstabieren. 40 Tage und auch Nächte in denen wir in jedem Moment sein Ja zu uns hören können. 40 Tage, wo wir uns seiner Liebe erinnern und uns in sie hineinfallen lassen dürfen. 40 Tage und auch Nächte, wo wir unseren Blick Gott wieder zuwenden und durch unseren Glauben bekennen.
Ich wünsche uns eine gute Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest.

 
 

 
 

 
 

 
 
 
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