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"Bleibt in mir"



(Christus, der wahre Weinstock – eine alte Hinterglasmalerei.
Foto: VA/Bayerisches Nationalmuseum)



Bibeltext

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
              
(Johannes 15, 1-8)



Zum Nachdenken:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Dieses Bild ist mir noch aus meiner Kindheit und Jugend in guter Erinnerung: Wir in der Gemeinschaft mit Jesus. Jesus als der wahre Weinstock, der uns versorgt mit allem was wir brauchen. Gleichzeitig sind wir in guter Gemeinschaft mit den anderen Reben, da wir uns ja alle im Glauben und der Liebe zu Jesus einig sind. So vermittelt uns dieses Bild ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, Wärme und Geborgenheit. Da brauchen wir uns um unser Glück keine Sorgen zu machen.
Soweit so gut – aber ist dieses Bild heute für uns so noch wahr und passt es überhaupt noch in unsere Gegenwart?
„Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“?
Können wir uns überhaupt einlassen auf das was Jesus uns da anbietet:
Geht das nicht jedem Individualisten gegen den Strich? Sind wir nicht vielmehr geprägt durch Streben nach Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Freiheit? Wie kann es uns dann gelingen, uns so eng an diesen Jesus zu binden? Sind wir nicht besser in der Lage getrennt von ihm für uns zu sorgen?
Kurzum: Wie können wir den Schritt wagen und uns bedingungslos auf diesen Jesus einlassen?
Dieser Schritt wird uns nur gelingen, wenn wir unserem Herzen folgen und weniger unserem rationalen Denken. Nur in der Liebe zu Jesus können wir an ihn glauben und ihm vorbehaltlos folgen.
„Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.“
Jesus hat den ersten Schritt bereits gemacht. Er hat uns von Anfang an seine Liebe geschenkt, einfach so, ohne unser Zutun und ohne unseren Verdienst. Wenn wir diese Liebe annehmen, sie erwidern und an andere weitergeben, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, dass unser Leben gelingt. Gott wird uns alles dazugeben, was wir dazu brauchen.

(Bernd Mathis)





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